Basic-Engineering, Detail-Engineering und Rohrleitungsplanung für das Zuckerhaus: So lautete der Auftrag, den uns die Yunnan Yinmore Group aus China anvertraute. Im November 2017 hat BMA das Projekt für die Raffinerie mit einer Verarbeitungskapazität von 4.000 Tonnen pro Tag abgeschlossen und die Dokumentation vollständig übergeben.
01.07.2018
Dieser Auftrag steht stellvertretend für viele erfolgreiche Engineering-Projekte im vergangenen Jahr, die die Kompetenz von BMA eindrucksvoll belegen. Projekte dieser Art beinhalten drei Leistungspakete, die aufeinander aufbauen.
So starten wir: Basic-Engineering
Beim ersten Paket, dem Basic-Engineering, erstellen wir Massen- und Wärmebilanzen – die Basis, um die Haupt- und Nebenausrüstungen auszulegen. Aus den Ergebnissen erarbeitet BMA Prozessfluss-Diagramme (PFD). Diese zeigen, wie die einzelnen Komponenten und Teilsysteme zur Anlage verschaltet sind.
Alle Informationen erfasst BMA zentral im Engineering-System COMOS. Diese Datenbank ist die zentrale Informationsquelle für alle am Projekt beteiligten Ingenieure. Jederzeit können sie auf die aktuellen Projektdaten zugreifen.
Im nächsten Schritt entwickeln wir das Konzept für die Anordnung der Anlagenteile im Hauptprozessgebäude und erstellen die entsprechenden Layout-Pläne. Nun liegen ausreichend Informationen vor, um die einzelnen Ausrüstungen näher zu beschreiben. Es entstehen Spezifikationen: Sie ermöglichen es, Preise, Lieferkonditionen und technische Details der Ausrüstungen anzufragen.
Parallel wird bereits an einem Dokument gearbeitet, das unseren Automations-Spezialisten die Basis für die Automatisierung der Anlagen liefert. Diese Prozessbeschreibung definiert nicht nur die Funktion aller wichtigen Anlagenteile, sondern auch die Regeln für den sicheren und reibungslosen Betrieb und dessen Überwachung.
Leistungsstufe Nummer zwei: Detail-Engineering
Das Detail-Engineering ist das zweite Leistungspaket. Hier werden aus den PFDs nach und nach die sogenannten Piping and Instrumentation Diagrams – die PIDs. In diesen Dokumenten wird die Zusammenarbeit von Zuckertechnologen, Anlagenplanern und Automations-Spezialisten deutlich: Sie sind gespickt mit detailreichen Informationen zu Anschlüssen und Verschaltungen von Anlagenteilen, über Rohrklassen, Sensoren und Stellelemente, über Ventile, Isolierungen und vieles mehr.
Das Erarbeiten und Zusammentragen aller Informationen, die in den PIDs enthalten sein müssen, ist die eigentliche Hauptarbeit im Rahmen des Detail-Engineering Paketes. Zentraler Sammelpunkt dieser Informationen ist wieder die COMOS-Datenbank.
Aller guten Dinge sind drei: die Rohrleitungsplanung
Mit den PIDs, den Detailinformationen zu Haupt- und Nebenausrüstungen, den finalen Layout- und Aufstellungsplänen und den Informationen zum Bau ist jetzt die Grundlage für das dritte Paket gelegt: die Rohrleitungsplanung. Alle Ausrüstungen werden mit unserer Planungssoftware AutoCAD Plant 3D in einem 3D-Modell abgebildet, positioniert und mit Rohrleitungen verbunden.
Aus diesem Modell lassen sich später alle Informationen zu Anfertigung und Montage von Rohrleitungen und Kabelbahnen erzeugen. Wie bei der Raffinerie für die Yunnan Yinmore Group können das mehrere Tausend Einzeldokumente werden.
Wir gehen auf Nummer sicher – mit der FEM-Software
Besonderen Wert legen wir auf die Sicherheit der Anlagen. So werden alle großen Leitungen, in denen Dampf oder Brüden transportiert wird, mittels FEM-Software (Finite-Elemente-Methode) auf ihre Festigkeit untersucht. Der Bericht mit den Untersuchungsergebnissen gehört zu den Abschlussarbeiten der Rohrleitungsplanung.
Um Projekte dieser Art zu verwirklichen, stützt sich BMA auf das weltweite Engineering Network. Hier bündeln wir die Kompetenzen unserer Technologen, Ingenieure, Automations-Spezialisten und Anlagenplaner. So können wir internationale Teams zusammenstellen – und nahezu jede Aufgabenstellung aus den Bereichen Rüben- und Rohrzucker, Zuckerraffinerien und Sweeteners lösen.